Willis erste Begegnung mit einem Rennrad.
Im Jahr 2003 beherrschte die Tour de France 3 Wochen lang mein Leben.
Es war die Zeit des Jan Ullrich. Meiner Meinung nach der größte Radrennfahrer Deutschlands. 2003 war wohl sein bestes Jahr.
Auch 2004 habe ich die Tour wieder gespannt verfolgt, bevor ich mich dann endlich auf den Weg gemacht habe um mir selber ein Rennrad zuzulegen.
Ein rotes Cube.
Obwohl ich mit meiner Frau schon ein paar Jahre Tourenrad fahre, habe ich das neue Rennrad im Kofferraum unseres Autos abgeholt. Das Rad wurde zwar im Radladen super ausgemessen und eingestellt, auch die Radschuhe mit den Klicks wurden super eingestellt, trotzdem war es mir nicht ganz geheuer. So ein Rennrad ist sooo leicht! Tourenrad 23 Kg, Rennrad 8 Kg. Alles was ich bisher vom Radfahren kannte war auf einmal vom Gefühl her ganz anders. Das leichte Rad reagiert durch die direktere Lenkung und durch die liegende Haltung, wodurch man sich mehr auf den Lenker abstützt, viel stärker auf jede Bewegung. Man hat erst das Gefühl bei jeder Bewegung wackelt alles. Aber das Gegenteil ist der Fall. Das Rad fühlt sich nur bei langsamer Geschwindigkeit durch die direkte Lenkung so wackelig an. “Gewohnheitssache“ Wenn die Geschwindigkeit jedoch höher wird merkt man erst mal wie stabil und Spurtreu so ein Leichtgewicht ist.
Mit den Griffpositionen am Rennlenker und der Schaltung, welche in den Bremshebeln integriert ist habe ich mich schnell angefreundet.
Aber diese Klickpedale!!!!!!!
Da konnte ich mich gar nicht mit anfreunden. Man ist über die Radschuhe fest mit den Klickpedalen verbunden. Um die Verbindung zu lösen dreht man die Füße mit der Hacke nach außen. Hört und sieht erst einmal nicht so schwierig aus. So lange ich früh genug weiß, das ich absteigen will ist das auch kein Problem. Aber was ist mit plötzlich auftretenden Hindernissen? Ampel springt auf rot, Auto bremst, Fußgänger Radfahrer Auto kommt aus Einfahrt oder Nebenstraße? Im ersten Jahr habe ich mich gar nicht daran gewöhnt. Ich dachte nur “Da musst du durch“. Im 2. Jahr wurde es allerdings nicht besser. Im Gegenteil es wurde immer schlechter. Das ausklicken wurde immer schlechter und schwerer. Ab und zu blieb ich sogar hängen und konnte mich nur noch an einer Hauswand, einem Baum oder einem Laternenmast vor einem Sturz retten. Man kann zwar die Federspannung einstellen, aber ich war schon in der leichtesten Stellung. Ich war schon fast so weit nicht mehr mit dem Rennrad zu fahren. Vielleicht bist du mit 45 ja schon zu alt Rennrad fahren zu lernen ging mir durch den Kopf.
Doch dann habe ich etwas getan wovor man mich gewarnt hat.
Ich hatte gelesen, dass man Klickpedale auf keinen Fall ölen oder mit sonstigen Schmiermitteln in Verbindung bringen darf, da man ansonsten aus den Klicks rausrutschen könnte. Bei voller Fahrt am Berg, wenn man kräftig in die Pedale treten muss würden dann die schwersten Unfälle passieren.
Ich tat es aus Not trotz dem. Ich schmierte den Federmechanismus ganz vorsichtig mit etwas weißem Sprühfett.
Ab dem Tag macht mir das Rennrad fahren Spaß!
biene majas willi am 02. März 15
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